Seit gestern Abend kann auf kompatiblen Geräten die jüngste Version von Apples mobilem Betriebssystem installiert werden. Es mag durchaus gute Gründe geben, auf das Update erst einmal zu verzichten, doch in vielen Fällen siegt dann doch die Neugier. Daher hier der Bericht mit den Eindrücken, die nach der Aktualisierung gesammelt werden konnten
Man darf sich nichts vormachen: ein ordentlich ausgeführtes Update kostet Zeit. iTunes aktualisieren, Backup von iPhone oder iPad anlegen, ab 19:00 Uhr den langsamen Download der Firmware aussitzen und im Anschluss auch noch die eigentliche Installation. Um 21:45 Uhr war es soweit, dass iOS 11 auf dem vorhandenen iPhone 6s gestartet werden konnte.
Erster Eindruck:
Ist das alles??? Nachdem Apple eine nahezu endlos anmutende Liste der Neuerungen und Änderungen veröffentlicht hat, ist das Erstaunen über das Update groß. Denn auf den ersten Blick hat sich eigentlich nichts geändert. Alle Icons sind am gewohnten Platz, und alle Bediengesten funktionieren so wie vorher. Auch der Blick in die Einstellungen zeigt die gewohnte Menüstruktur, die mit der neuen Version im Prinzip unverändert geblieben ist. Sogar einige lange kritisierte Unzulänglichkeiten sind weiterhin vorhanden, etwa dass die Einstellungen der Kamera zur Bildqualität noch immer nicht in der entsprechenden App geändert werden können, oder dass Bluetooth mit dem Update immer noch automatisch aktiviert wird. Alles in allem fühlt sich iOS 11 also erst einmal an wie der Vorgänger iOS 10.
Zweiter Eindruck:
Doch, es hat sich etwas geändert. Nach und nach fallen die Kleinigkeiten auf, etwa andere Icons für Standard-Apps wie den App Store oder den Rechner. Letzterer hat jetzt wieder ein Design wie bei den ersten iOS-Versionen, als man sich an den Taschenrechnern von Braun orientiert hat. Zudem gibt es dort jetzt keinen Tastenklick mehr, wenn dieser deaktiviert wurde. Auch in den Einstellungen finden sich einige kleinere Änderungen, darunter die neue Kategorie "Siri & Suchen" - in der alle Apps ab Werk den vollen Zugriff auf die Funktion bekommen. Hier sollten um ihre Datensicherheit besorgte Nutzer dringend einmal vorbeischauen und vielleicht so mancher App die Berechtigung entziehen. Umgestaltet wurde jetzt auch das Kontrollzentrum, das nach wie vor durch eine Wischgeste vom unteren Rand nach oben aufgerufen wird. Über die Einstellungen können weitere Funktionen hinzugefügt werden. Leider wirkt das nicht ganz zu Ende gedacht, denn zum einen ist das Angebot beschränkt, zum anderen ist die Position der hinzugefügten Elemente unterhalb der vorhandenen Icons (die dadurch nach oben geschoben werden) eher suboptimal. Und sie können auch nicht verschoben werden, weshalb das mit der "individuellen Anpassung" so eine Sache ist.
Und unter Umständen sind einige Apps nach dem Update nicht mehr zu verwenden. Das betrifft alle Anwendungen, die noch für die alte 32-Bit Architektur ausgelegt sind, und auf dem reinen 64-Bit System daher nicht laufen. Hier liegt der schwarze Peter bei den Entwicklern, die reichlich Zeit für die Umstellunge hatten. Die inkompatiblen Apps sind nach wie vor auf iPhone und iPad vorhanden, ohne dass sie als solche erkennbar sind. Erst die Fehlermeldung beim Versuch des Öffnens weist auf die Probleme hin. Unter Einstellungen -> Allgemein -> Info -> Apps wird eine Übersicht der betroffenen Apps angezeigt.
Performance:
Hier hat es den wohl größten Sprung gegeben. Dank nicht mehr benötigter Abwärtskompatibilität zu 32-Bit konnte die Leistung gesteigert werden. Vor allem leistungsintensive Apps wie Google Earth starten und laufen jetzt um einiges flotter, und auch das scrollen durch Anwendungen wie Spiegel online geht jetzt spürbar flüssiger. Auch in Spielen lässt sich der Fortschritt erkennen, denn vorher manchmal auftretendes Bildruckeln wurde zumindest teilweise beseitigt. Auch bei Siri ist ein großer Sprung feststellbar, vor allem was den Zugriff auf Apps angeht. Diese lassen sich jetzt vielfach per Zuruf öffnen, wobei teilweise sogar der Zugriff auf Unterfunktionen in der App möglich ist (zum Beispiel "öffne Antenne Bayern Rock Antenne", wodurch der entsprechende Sender gestartet wird).
Absturz:
Das vorhandene iPhone 6s lief sowohl unter iOS 9, als auch ab dem Update auf iOS 10.1 (iOS 10.0 wurde ausgelassen) ohne Probleme. Beim neuen iOS 11 ist die Serie gerissen, denn einige Zeit nach der Installation und ohne allzu wildes Öffnen und schließen aller möglichen Apps und Funktionen hat sich das Smartphone nahezu komplett aufgehängt. Apps ließen sich nicht mehr öffnen oder starten, Multitasking funktionierte nicht mehr und ein Ordner wurde nur noch grau hinterlegt angezeigt (siehe Bild). Im Prinzip reagierten nur die Lautstärke-Tasten auf Befehle, alles andere war tot.
Sogar die Power-Taste war ohne Funktion, weshalb ein Neustart nur über einen gleichzeitigen Druck auf den Einschaltknopf und den Home-Button durchgeführt werden konnte. Im Anschluss lief das Gerät wieder einwandfrei, es bleibt also abzuwarten, ob dies ein einmaliger Ausrutscher gewesen ist, und/oder ob hier schnell ein Update zur Fehlerbeseitigung folgt.
Fazit:
Der Sprung zu iOS 11 ist längst nicht so groß, wie es der von iOS 9 zu iOS 10 gewesen ist. Die Verbesserungen liegen eher unter der Oberfläche, wirken sich dort aber positiv auf die Leistungsfähigkeit der Geräte aus. Leider wurde die Chance verpasst, einige der bekannten Schwachstellen anzugehen, denn die Menüs sind immer noch verschachtelt und die Bedienung ist zumindest manchmal nicht optimal (siehe Kritikpunkt Kamera-Einstellungen). Wer mit iOS 10 zufrieden ist, kann guten Gewissens erst einmal auf eine Aktualisierung verzichten und in Ruhe auf iOS 11.0.1 oder iOS 11.1 warten, mit dem einige Bugs beseitigt werden und sicher noch etwas Feinschliff erfolgt.
Meinung des Autors: Ist das alles? So dürfte bei vielen der erste Blick auf das neue iOS 11 enden, denn die sichtbaren Änderungen halten sich doch arg in Grenzen. Unter der Haube hat sich deutlich mehr getan, was sich auf Dauer sicher positiv bemerkbar macht. Sofern offenbar vorhandene Probleme schnell beseitigt werden.

Man darf sich nichts vormachen: ein ordentlich ausgeführtes Update kostet Zeit. iTunes aktualisieren, Backup von iPhone oder iPad anlegen, ab 19:00 Uhr den langsamen Download der Firmware aussitzen und im Anschluss auch noch die eigentliche Installation. Um 21:45 Uhr war es soweit, dass iOS 11 auf dem vorhandenen iPhone 6s gestartet werden konnte.
Erster Eindruck:
Ist das alles??? Nachdem Apple eine nahezu endlos anmutende Liste der Neuerungen und Änderungen veröffentlicht hat, ist das Erstaunen über das Update groß. Denn auf den ersten Blick hat sich eigentlich nichts geändert. Alle Icons sind am gewohnten Platz, und alle Bediengesten funktionieren so wie vorher. Auch der Blick in die Einstellungen zeigt die gewohnte Menüstruktur, die mit der neuen Version im Prinzip unverändert geblieben ist. Sogar einige lange kritisierte Unzulänglichkeiten sind weiterhin vorhanden, etwa dass die Einstellungen der Kamera zur Bildqualität noch immer nicht in der entsprechenden App geändert werden können, oder dass Bluetooth mit dem Update immer noch automatisch aktiviert wird. Alles in allem fühlt sich iOS 11 also erst einmal an wie der Vorgänger iOS 10.
Zweiter Eindruck:
Doch, es hat sich etwas geändert. Nach und nach fallen die Kleinigkeiten auf, etwa andere Icons für Standard-Apps wie den App Store oder den Rechner. Letzterer hat jetzt wieder ein Design wie bei den ersten iOS-Versionen, als man sich an den Taschenrechnern von Braun orientiert hat. Zudem gibt es dort jetzt keinen Tastenklick mehr, wenn dieser deaktiviert wurde. Auch in den Einstellungen finden sich einige kleinere Änderungen, darunter die neue Kategorie "Siri & Suchen" - in der alle Apps ab Werk den vollen Zugriff auf die Funktion bekommen. Hier sollten um ihre Datensicherheit besorgte Nutzer dringend einmal vorbeischauen und vielleicht so mancher App die Berechtigung entziehen. Umgestaltet wurde jetzt auch das Kontrollzentrum, das nach wie vor durch eine Wischgeste vom unteren Rand nach oben aufgerufen wird. Über die Einstellungen können weitere Funktionen hinzugefügt werden. Leider wirkt das nicht ganz zu Ende gedacht, denn zum einen ist das Angebot beschränkt, zum anderen ist die Position der hinzugefügten Elemente unterhalb der vorhandenen Icons (die dadurch nach oben geschoben werden) eher suboptimal. Und sie können auch nicht verschoben werden, weshalb das mit der "individuellen Anpassung" so eine Sache ist.
Und unter Umständen sind einige Apps nach dem Update nicht mehr zu verwenden. Das betrifft alle Anwendungen, die noch für die alte 32-Bit Architektur ausgelegt sind, und auf dem reinen 64-Bit System daher nicht laufen. Hier liegt der schwarze Peter bei den Entwicklern, die reichlich Zeit für die Umstellunge hatten. Die inkompatiblen Apps sind nach wie vor auf iPhone und iPad vorhanden, ohne dass sie als solche erkennbar sind. Erst die Fehlermeldung beim Versuch des Öffnens weist auf die Probleme hin. Unter Einstellungen -> Allgemein -> Info -> Apps wird eine Übersicht der betroffenen Apps angezeigt.
Performance:
Hier hat es den wohl größten Sprung gegeben. Dank nicht mehr benötigter Abwärtskompatibilität zu 32-Bit konnte die Leistung gesteigert werden. Vor allem leistungsintensive Apps wie Google Earth starten und laufen jetzt um einiges flotter, und auch das scrollen durch Anwendungen wie Spiegel online geht jetzt spürbar flüssiger. Auch in Spielen lässt sich der Fortschritt erkennen, denn vorher manchmal auftretendes Bildruckeln wurde zumindest teilweise beseitigt. Auch bei Siri ist ein großer Sprung feststellbar, vor allem was den Zugriff auf Apps angeht. Diese lassen sich jetzt vielfach per Zuruf öffnen, wobei teilweise sogar der Zugriff auf Unterfunktionen in der App möglich ist (zum Beispiel "öffne Antenne Bayern Rock Antenne", wodurch der entsprechende Sender gestartet wird).
Absturz:
Das vorhandene iPhone 6s lief sowohl unter iOS 9, als auch ab dem Update auf iOS 10.1 (iOS 10.0 wurde ausgelassen) ohne Probleme. Beim neuen iOS 11 ist die Serie gerissen, denn einige Zeit nach der Installation und ohne allzu wildes Öffnen und schließen aller möglichen Apps und Funktionen hat sich das Smartphone nahezu komplett aufgehängt. Apps ließen sich nicht mehr öffnen oder starten, Multitasking funktionierte nicht mehr und ein Ordner wurde nur noch grau hinterlegt angezeigt (siehe Bild). Im Prinzip reagierten nur die Lautstärke-Tasten auf Befehle, alles andere war tot.

Sogar die Power-Taste war ohne Funktion, weshalb ein Neustart nur über einen gleichzeitigen Druck auf den Einschaltknopf und den Home-Button durchgeführt werden konnte. Im Anschluss lief das Gerät wieder einwandfrei, es bleibt also abzuwarten, ob dies ein einmaliger Ausrutscher gewesen ist, und/oder ob hier schnell ein Update zur Fehlerbeseitigung folgt.
Fazit:
Der Sprung zu iOS 11 ist längst nicht so groß, wie es der von iOS 9 zu iOS 10 gewesen ist. Die Verbesserungen liegen eher unter der Oberfläche, wirken sich dort aber positiv auf die Leistungsfähigkeit der Geräte aus. Leider wurde die Chance verpasst, einige der bekannten Schwachstellen anzugehen, denn die Menüs sind immer noch verschachtelt und die Bedienung ist zumindest manchmal nicht optimal (siehe Kritikpunkt Kamera-Einstellungen). Wer mit iOS 10 zufrieden ist, kann guten Gewissens erst einmal auf eine Aktualisierung verzichten und in Ruhe auf iOS 11.0.1 oder iOS 11.1 warten, mit dem einige Bugs beseitigt werden und sicher noch etwas Feinschliff erfolgt.
Meinung des Autors: Ist das alles? So dürfte bei vielen der erste Blick auf das neue iOS 11 enden, denn die sichtbaren Änderungen halten sich doch arg in Grenzen. Unter der Haube hat sich deutlich mehr getan, was sich auf Dauer sicher positiv bemerkbar macht. Sofern offenbar vorhandene Probleme schnell beseitigt werden.