Die Stiftung Warentest hat die neue Smartwatch von Apple unter die Lupe genommen, und ist dabei zu einem Urteil gekommen, dass mit der Meinung vieler Menschen deckt: die Uhr kann für den verlangten Preis zu wenig und wirkt an manchen Stellen unausgereift. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber, dass viele der Kritikpunkte eher subjektiver Art sind
Einleitung: Die Tests der Stiftung Warentest sind durchaus umstritten, weil oftmals objektive Testkriterien mit Dingen vermischt werden, die dem persönlichen Empfinden der Tester entsprechen - ohne dass dies immer deutlich gekennzeichnet wird. Dies kann man auch dem aktuellen Bericht über die Apple Watch vorwerfen, wenn beispielsweise das (notwendigerweise) schwarze Display im Standby-Modus so kritisiert wird: "Schick fanden die Tester das nicht". Und wer bei einem so kleinen Gerät wie einer Smartwatch eine fehlende virtuelle Tastatur bemängelt, muss sich vorwerfen lassen, das Konzept einer Smartwatch im allgemeinen und der Apple Watch im besonderen offenbar nicht verstanden zu haben. Vor allem dann, wenn die mögliche Spracheingabe (über Siri) zwar erwähnt, aber nicht weiter getestet wird. Aber auch darüber, ob die Bedienung mit "einer drehbaren Krone, einer Taste und einem Touchscreen" sowie dem druckempfindlichen "Force Touch"-Display wirklich nicht die gewohnte "intuitive und simple Handhabung der Apple-Geräte" bietet, dürften die Meinungen auseinander gehen.
Negativ: Doch es gibt durchaus auch handfeste Argumente der Stiftung Warentest gegen die Apple Watch. Das betrifft als erstes die relative Nutzlosigkeit, wenn nicht gleichzeitig ein iPhone mitgenommen wird. Das gilt vor allem für sämtliche Mobilfunk- und GPS-Funktionen, also die Anzeige von Benachrichtigungen wie die Nutzung bestimmter Apps. Kritisiert wird auch die Laufzeit, die mit 17 bis 19 Stunden nicht immer für einen ganzen Tag ausreicht. Um überhaupt auf diese Laufzeit zu kommen, müssen zudem Nachteile in Kauf genommen werden. Darunter etwa eine (zu) schnelle Aktivierung des Standby-Betriebs nach nur 6 Sekunden sowie ein verzögertes Aufwachen beim schnellen Blick auf die Uhrzeit. Ebenfalls bemängelt wird die nicht optimale Sprachqualität bei Telefonaten über die Uhr, die rauschen, dumpf klingen und mit Echos versehen waren.
Die Tester weisen zudem auf systembedingte Ungenauigkeiten und eine Kuriosität bei der Ermittlung von Bewegungsdaten hin. Sofern Fitness-Apps Bewegungsziele wie setzen, Schritte zählen und zurückgelegte Wegstrecken messen, sind die Ergebnisse nur dann genau, wenn die Watch gleichzeitig mit einem iPhone gekoppelt ist, damit auf GPS-Daten zugegriffen werden kann. Ansonsten liegt die Abweichung bei rund 10 Prozent. Wenn wiederum nur Schritte gezählt werden sollen, arbeitet die Uhr ohne gekoppeltes Smartphone genauer, andernfalls wurden bis zu 6 Prozent Abweichung festgestellt.
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Positiv: Neben so viel Kritik gibt es aber auch durchaus diverse Punkte, die ausdrücklich gelobt werden. Das fängt bereits damit an, dass die Apple Watch auch in einer "frauenfreundlichen" Größe angeboten wird, was bei der Konkurrenz bislang eher nicht der Fall ist. Viel Lob gibt es auch für das Display, das einen guten Kontrast und eine gute Ablesbarkeit (auch von der Seite) bietet. Zudem klappen Eingaben trotz kleiner Symbole in den meisten Fällen ohne Fehler. Auch die Zuverlässigkeit des Pulsmessers ist in der Regel gegeben, wobei allerdings Schweiß das Ergebnis offenbar beeinflussen kann. Zudem gibt es laut Stiftung Warentest noch einen großen Haken bei der Datenermittlung: "Es wird nur der durchschnittliche Puls während eines Trainings gespeichert, Einzeldaten liefert die Uhr lediglich live. Auf den Verlauf der Herzfrequenz müssen Nutzer also verzichten".
Bei all der Sportlichkeit ist ein Blick auf die Robustheit der Uhr angezeigt, und um diese ist es durchaus gut bestellt. Die Apple Watch hat den Beregnungstest bestanden, ist also gegen Wasser geschützt. Regen oder gar eine kräftige Dusche wird die Uhr also problemlos überstehen, von schwimmen und tauchen rät der Hersteller aber ab. Auch die Kratzfestigkeit der Displays wird positiv vermerkt. Hierbei schneidet die teurere Apple Watch mit Saphirglas erwartungsgemäß besser ab, als die Apple Watch Sport mit Gorilla Glass. Dafür sind Kratzer im Gehäuse auf der preiswerteren Uhr weniger deutlich zu sehen.
Fazit: Die Apple Watch kann einiges, aber längst noch nicht genug, um für die breite Masse interessant zu sein. Zudem ist der Preis angesichts des eingeschränkten Nutzwerts zumindest ambitioniert. Die Stiftung Warentest bezeichnet die Apple Watch daher als "teures Spielzeug".
Meinung des Autors: Das Urteil der Stiftung Warentest zur Apple Watch kommt für mich nicht unerwartet, denn mir hat sich der Sinn dieser und anderer Smartwatches nie wirklich erschlossen. Auf der anderen Seite gibt es aber nicht wenige Anwender, die sich bereits nach wenigen Stunden mit einer Apple Watch fragen, wie sie bisher ohne diese Uhr leben konnten. Es ist also alles relativ...

Einleitung: Die Tests der Stiftung Warentest sind durchaus umstritten, weil oftmals objektive Testkriterien mit Dingen vermischt werden, die dem persönlichen Empfinden der Tester entsprechen - ohne dass dies immer deutlich gekennzeichnet wird. Dies kann man auch dem aktuellen Bericht über die Apple Watch vorwerfen, wenn beispielsweise das (notwendigerweise) schwarze Display im Standby-Modus so kritisiert wird: "Schick fanden die Tester das nicht". Und wer bei einem so kleinen Gerät wie einer Smartwatch eine fehlende virtuelle Tastatur bemängelt, muss sich vorwerfen lassen, das Konzept einer Smartwatch im allgemeinen und der Apple Watch im besonderen offenbar nicht verstanden zu haben. Vor allem dann, wenn die mögliche Spracheingabe (über Siri) zwar erwähnt, aber nicht weiter getestet wird. Aber auch darüber, ob die Bedienung mit "einer drehbaren Krone, einer Taste und einem Touchscreen" sowie dem druckempfindlichen "Force Touch"-Display wirklich nicht die gewohnte "intuitive und simple Handhabung der Apple-Geräte" bietet, dürften die Meinungen auseinander gehen.
Negativ: Doch es gibt durchaus auch handfeste Argumente der Stiftung Warentest gegen die Apple Watch. Das betrifft als erstes die relative Nutzlosigkeit, wenn nicht gleichzeitig ein iPhone mitgenommen wird. Das gilt vor allem für sämtliche Mobilfunk- und GPS-Funktionen, also die Anzeige von Benachrichtigungen wie die Nutzung bestimmter Apps. Kritisiert wird auch die Laufzeit, die mit 17 bis 19 Stunden nicht immer für einen ganzen Tag ausreicht. Um überhaupt auf diese Laufzeit zu kommen, müssen zudem Nachteile in Kauf genommen werden. Darunter etwa eine (zu) schnelle Aktivierung des Standby-Betriebs nach nur 6 Sekunden sowie ein verzögertes Aufwachen beim schnellen Blick auf die Uhrzeit. Ebenfalls bemängelt wird die nicht optimale Sprachqualität bei Telefonaten über die Uhr, die rauschen, dumpf klingen und mit Echos versehen waren.
Die Tester weisen zudem auf systembedingte Ungenauigkeiten und eine Kuriosität bei der Ermittlung von Bewegungsdaten hin. Sofern Fitness-Apps Bewegungsziele wie setzen, Schritte zählen und zurückgelegte Wegstrecken messen, sind die Ergebnisse nur dann genau, wenn die Watch gleichzeitig mit einem iPhone gekoppelt ist, damit auf GPS-Daten zugegriffen werden kann. Ansonsten liegt die Abweichung bei rund 10 Prozent. Wenn wiederum nur Schritte gezählt werden sollen, arbeitet die Uhr ohne gekoppeltes Smartphone genauer, andernfalls wurden bis zu 6 Prozent Abweichung festgestellt.
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Positiv: Neben so viel Kritik gibt es aber auch durchaus diverse Punkte, die ausdrücklich gelobt werden. Das fängt bereits damit an, dass die Apple Watch auch in einer "frauenfreundlichen" Größe angeboten wird, was bei der Konkurrenz bislang eher nicht der Fall ist. Viel Lob gibt es auch für das Display, das einen guten Kontrast und eine gute Ablesbarkeit (auch von der Seite) bietet. Zudem klappen Eingaben trotz kleiner Symbole in den meisten Fällen ohne Fehler. Auch die Zuverlässigkeit des Pulsmessers ist in der Regel gegeben, wobei allerdings Schweiß das Ergebnis offenbar beeinflussen kann. Zudem gibt es laut Stiftung Warentest noch einen großen Haken bei der Datenermittlung: "Es wird nur der durchschnittliche Puls während eines Trainings gespeichert, Einzeldaten liefert die Uhr lediglich live. Auf den Verlauf der Herzfrequenz müssen Nutzer also verzichten".
Bei all der Sportlichkeit ist ein Blick auf die Robustheit der Uhr angezeigt, und um diese ist es durchaus gut bestellt. Die Apple Watch hat den Beregnungstest bestanden, ist also gegen Wasser geschützt. Regen oder gar eine kräftige Dusche wird die Uhr also problemlos überstehen, von schwimmen und tauchen rät der Hersteller aber ab. Auch die Kratzfestigkeit der Displays wird positiv vermerkt. Hierbei schneidet die teurere Apple Watch mit Saphirglas erwartungsgemäß besser ab, als die Apple Watch Sport mit Gorilla Glass. Dafür sind Kratzer im Gehäuse auf der preiswerteren Uhr weniger deutlich zu sehen.
Fazit: Die Apple Watch kann einiges, aber längst noch nicht genug, um für die breite Masse interessant zu sein. Zudem ist der Preis angesichts des eingeschränkten Nutzwerts zumindest ambitioniert. Die Stiftung Warentest bezeichnet die Apple Watch daher als "teures Spielzeug".
Meinung des Autors: Das Urteil der Stiftung Warentest zur Apple Watch kommt für mich nicht unerwartet, denn mir hat sich der Sinn dieser und anderer Smartwatches nie wirklich erschlossen. Auf der anderen Seite gibt es aber nicht wenige Anwender, die sich bereits nach wenigen Stunden mit einer Apple Watch fragen, wie sie bisher ohne diese Uhr leben konnten. Es ist also alles relativ...