eBook Reader: Tolino Shine im Test - Inbetriebnahme und erste Eindrücke

Diskutiere eBook Reader: Tolino Shine im Test - Inbetriebnahme und erste Eindrücke im Sonstige Forum Forum im Bereich Smartphones und Tablets; Ursprünglich wurde den sogenannten eBook Readern eine große Zukunft vorausgesagt, doch im Vergleich zu Tablets konnten sie sich nie richtig am...
Ursprünglich wurde den sogenannten eBook Readern eine große Zukunft vorausgesagt, doch im Vergleich zu Tablets konnten sie sich nie richtig am Markt durchsetzen und wurden sogar schon "für tot erklärt". Doch dank neuer Modelle, die dank integrierter Beleuchtung und Touchscreen technisch auf der Höhe der Zeit sind, erleben die digitalen Lesegeräte aktuell eine Renaissance, die sie sicherlich auch zu einem beliebten Weihnachtsgeschenk werden lassen. Mit dem Tolino Shine unterziehen wir den Preis-Leistungssieger der Stiftung Warentest einem ausführlichen Test



Der Lieferumfang des Tolino Shine ist nicht wirklich umfangreich, denn lediglich der eBook Reader mit seinem 6 Zoll Display und einer Auflösung von 1.024 x 758 Pixel, ein USB-Kabel, eine Kurzanleitung sowie zwei Blätter mit den Erläuterungen zum CE-Zeichen und den Garantiebedingungen finden sich in der stabilen Verpackung. Ein ausführliches Handbuch gibt es nur als elektronische Datei auf dem Reader. Der Tolino selber ist einfach und selbsterklärend aufgebaut, denn außer einem Schiebeschalter und zwei Knöpfen besitzt das Gerät keinerlei Bedienelemente. Oben links befindet sich der erwähnte Schalter, der sich nach rechts schieben lässt. Wird er im ausgeschalteten Zustand dort länger gehalten, schaltet sich das Gerät ein. Auf die gleiche Weise lässt sich im eingeschalteten Zustand ein Menü mit den Punkten "Ausschalten", "Neu starten" und "Abbrechen" aufrufen. Eine kurze Bewegung des Schalters versetzt den Tolino Shine in den "Schlafmodus" oder holt ihn daraus zurück. Oben rechts findet sich ein Knopf zum Ein- und Ausschalten der Beleuchtung. Mittig unterhalb des Displays gibt es eine Art Home-Button, mit dem man aus nahezu allen Untermenüs heraus auf direktem Weg auf die Startseite gelangen kann.

Nach dem ersten Einschalten will der Tolino Shine eine Verbindung zum hinterlegten eBook-Store aufbauen. Dieser ist unveränderlich festgelegt und wird dadurch bestimmt, wo das Gerät bestellt wurde, in unserem Fall die Buchhandelskette Hugendubel. Eine Verknüpfung mit den anderen Shops des Tolino-Verbunds, also Thalia.de, Thalia.at, Thalia.ch, Weltbild.de, Weltbild.at, Weltbild.ch, Bücher.de, Buch.de, Der Club Bertrelsmann, Otto, Donauland und PagePlace, ist ohne Probleme möglich. In diesen Shpos gekaufte Bücher werden in einem gemeinsamen Cloud-System abgelegt und bei der nächsten Synchronisation auf dem Tolino Shine gespeichert. Natürlich können eBooks auch über eine Datenverbindung mit einem PC auf den Reader verschoben werden.

Nachdem eine WLAN-Verbindung eingerichtet wurde, überprüft das Gerät ob eine Software-Aktualisierung möglich ist. In unserem Fall wurdedie neue Version 1.3.0 angeboten, die aber nur zwei kleinere Verbesserungen mit sich bringt. Dazu zählt unter anderem eine überarbeitete Tastatur, die besseren Zugriff auf Sonderzeichen bietet. Nach dem Herunterladen startet der Reader automatisch neu und installiert dabei die aktualisierte Software. Falls man sich jetzt beim voreingestellten Shop anmeldet oder registriert, kann die oben angesprochene Verknüpfung mit anderen Buchketten durchgeführt werden, sofern man dort bereits ein Konto besitzt. Dieses System hat jedoch den Nachteil, dass Einkäufe in diesen Shops nicht über die bequeme Funktion auf der Startseite durchgeführt werden können, sondern lediglich über den etwas umständlicheren Weg über den integrierten Web-Browser oder natürlich jeden beliebigen PC. Ein Ober-Menü mit einer direkten Auswahlmöglichkeit aus allen Shops wäre hier sicherlich eine elegantere Lösung, die eventuell zukünftig über ein Update nachgereicht wird.

Im nächsten Schritt sollten die benötigten Wörterbücher geladen werden. Seit der Aktualisierung auf die vorherige Software-Version 1.2.0 - die auch für alle älteren Modelle des Tolino Shine zur Verfügung steht - bietet der Reader etliche neue Funktionen, zu denen auch Nachschlage- und Übersetzungsmöglichkeiten gehören. Die dazu notwendigen Dateien werden kostenfrei zur Verfügung gestellt, sind aber zur Schonung des Speicherplatzes nicht ab Werk vorinstalliert. Es können Wörterbücher für Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch sowie Übersetzungshilfen von Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch ins Deutsche bezogen werden. Nach erfolgter Installation können die Funktionen entweder direkt aus einem gelesenen Text heraus oder durch direkte Eingabe genutzt werden. Zum Abschluss der Erstinstallation kann auch noch eine Adobe ID eingegeben werden, damit sich rechtlich geschützte Bücher mit Adobe DRM auf dem Reader lesen lassen. Sofern diese noch nicht vorhanden ist, kann sie über die Homepage www.adobe.com/go/getadobeid_de eingerichtet werden, was jedoch nur über PC oder Tablet möglich ist, nicht jedoch über den Tolino Shine selber.

Bereits bei beim erstem Umgang fällt auf, wie angenehm das Display darstellt. Selbst kleinere Buchstaben werden mit angenehmer Schärfe angezeigt und sogar die Grafiken der Buchcover oder Illustrationen in den Büchern lassen sich gut erkennen. Die Helligkeit der Beleuchtung lässt sich im Menü des Shine sehr feinstufig einstellen, wobei die maximale Helligkeit den meisten Anwendern mehr als ausreichend sein dürfte. Die Ausleuchtung fällt recht gleichmäßig aus, lediglich einige kleinere Wölkchen am oberen und unteren Bildrand zeigen, dass bei zukünftigen Display-Generationen noch Verbesserungen möglich sind. Bei der Nutzung reagiert der Reader grundsätzlich relativ schnell, lediglich bei tiefergehenden Einstellungen wie der Verknüpfung der verschiedenen Bücherketten ist eine längere Ladezeit erforderlich. Allerdings muss man feststellen, dass die Hardware nicht wirklich mit der eines hochwertigen Tablets mithalten kann, denn die klassische halbe Gedenksekunde ist beim Tolino Shine im Gegensatz zu diesen Geräten durchaus vorhanden. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist es, dass bei jedem Darstellungswechsel innerhalb der Menüs für einen Sekundenbruchteil eine schwarze Zwischenseite eingeblendet wird. Dies ist im Lesebetrieb glücklicherweise nicht festzustellen, es sei denn, dass das Display nach den voreingestellten 60 Seiten* einen Refresh durchführt, um das sogenannte Ghosting zu beseitigen.

Schon nach den ersten Stunden fällt auf, dass der Akku im Vergleich zu normalen Tablets wesentlich länger hält. Trotz WLAN-Nutzung, der leistungsintensiven Ersteinrichtung und einigen Stunden Schmökern in den ersten Büchern hat sich die verfügbare Ladung lediglich auf 85 Prozent verringert. Der Shine dürfte also nicht allzu oft aufgeladen werden müssen, was auch ganz gut ist, denn ein vollwertiges Steckernetzteil befindet sich, wie erwähnt, nicht im Lieferumfang.Eine Aufladung an einem USB-Anschluss ist also zwingend notwendig. Soweit die ersten Eindrücke, die Erfahrungen aus dem Alltagsbetrieb werden wir in den kommenden Tagen nachreichen. Des weiteren werden wir auch noch einen Test des Mitbewerbers Kobo Aura HD durchführen, der über ein 6,8 Zoll großes Display mit deutlich höher auflösendes Display verfügt.

*Zum Abschluss noch eine wichtige Anmerkung für alle potenziellen Käufer des Tolino Shine: Im Herbst dieses Jahres wurde die zweite Generation mit deutlich verbessertem Display auf den Markt gebracht. Wie sich herausgestellt hat, sind längst nicht alle teilnehmenden Vertreter der Tolino-Gemeinschaft (Bertelsmann Der Club, Buch.de, Bücher.de, Hugendubel, Otto, Telekom, Thalia und Weltbild) in der Lage, die neue Version des Shine anzubieten. Dies gilt vor allem für die Läden vor Ort, die offenbar noch auf veralteten Restbeständen sitzen und diese ohne weitere Hinweise zum regulären Preis abverkaufen. So wird zum Beispiel in etlichen T-Punkten der Telekom noch die erste Generation des Shine angeboten.

Die aktuelle Version lässt sich daran erkennen, dass auf der Rückseite der Tolino-Schriftzug zusammen mit dem Markensymbol - einem Schmetterling - zu sehen ist. Auch im Menü lassen sich Unterschiede zwischen beiden Modellen einfach feststellen. In den Geräteeinstellungen und dem Unterpunkt Bildschirm kann eingestellt werden, nach wie vielen gelesenen Seiten eine Bildschirmauffrischung durchgeführt wird. Bei der ersten Generation ist dies nach empfohlenen 6 Seiten der Fall, in der aktuellen Version liegt die empfohlene Anzahl bei 60 Seiten. Käufer des Shine sollten also auf jeden Fall darauf achten, dass sie unbedingt die neue Version erwerben und dies auch beim Händler vor Ort überprüfen. Bei Internetbestellungen sollte vor dem Kauf per Mail oder Telefonat geklärt werden, welche Version des Tolino Shine zur Auslieferung kommt.

Update: Der zweite Teil unseres Tests kann hier nachgelesen werden.
 
Thema:

eBook Reader: Tolino Shine im Test - Inbetriebnahme und erste Eindrücke

eBook Reader: Tolino Shine im Test - Inbetriebnahme und erste Eindrücke - Ähnliche Themen

Tolino Epos: großer eBook-Reader im Test mit einigen Nachteilen: In der Regel haben digitale Lesegeräte für elektronische Bücher eine Diagonale von 6 Zoll. Der jetzt erhältliche Tolino Epos fällt mit seinen...
Tolino Shine und Vision: Software-Update für ältere Modelle verfügbar: Der seit kurzem erhältliche Tolino Vision 4 HD ist mit einer überarbeiteten Firmware auf den Markt gekommen. Jetzt wurde die neue Version auch für...
Tolino Vision und Shine: Software-Update mit Verbesserungen jetzt erhältlich: Für die eBook-Reader tolino shine, tolino vision und tolino vision 2 von einem Zusammenschluss mehrerer deutscher Buchhändler und der Telekom...
Vergleichs-Test: Tolino Shine 2 HD vs. Tolino Shine: Der seit kurzem erhältliche eBook-Reader tolino shine 2 HD bietet ein Display mit höherer Auflösung als beim direkten Vorgänger, der immer noch...
Tolino Shine 2 HD vs. Vision 3 HD: neue E-Book-Reader im Vergleich: Gleich zwei neue E-Book-Reader mit hochauflösendem Display hat Tolino auf den Markt gebracht. Diese sind technisch in vielen Punkten identisch...
Oben