In einem umfangreichen Vergleichstest wurde jetzt die Netzqualität der vier deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus, O2, Telekom und Vodafone beim telefonieren und beim surfen im Internet getestet. Dabei gab es teilweise deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Netzen. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: bei der Nutzung in Zügen gibt es noch viel Luft nach oben
Verglichen wurde die Qualität innerhalb und außerhalb von Städten sowie bei Zugfahrten. Die Stiftung Warentest hat dafür eine PKW-Tour von fast 4.000 km auf Autobahnen und Landstraßen durchgeführt, und ist mit dem Zug 3.400 km durch ganz Deutschland gefahren. Zudem wurden in insgesamt 10 Städten mobil kommuniziert, darunter Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und München. Dabei zeigte sich, dass Telefonate innerhalb von Städten in allen vier Netzen auf einem vergleichbar hohen Niveau möglich, wobei die Telekom die Nase jedoch leicht vorne hat. Außerhalb von Städten konnte sich Vodafone einen kleinen Vorsprung erarbeiten. Hier fallen die Anbieter E-Plus und O2 deutlich zurück, wie die nachfolgende Grafik zeigt. Diese Ergebnisse beziehen sich jedoch nur auf die Stabilität der Verbindung. Bei der Sprachqualität liegt die Telekom vorne, O2 schneidet hier am schlechtesten ab. In Zügen haben alle Netzbetreiber im Prinzip die gleichen Probleme. Rund ein Drittel aller Telefonate kam gar nicht zustande oder brach wegen Störungen und schlechter Sprachqualität ab.
Beim Surfen bietet die Telekom das schnellste Netz, und zwar ganz unabhängig vom aktuellen Standort. Der Seitenaufbau funktioniert in diesem Netz eindeutig am schnellsten, bei Vodafone muss etwas länger gewartet werden. Die beiden Konkurrenten E-Plus und O2, deren Netze mittlerweile übergreifend genutzt werden können, fallen hier deutlich ab. Dabei profitieren Kunden von O2 deutlicher von der Fusion als Kunden von E-Plus: 20 Prozent der Datenverbindungen von O2 wurden über das Netz von E-Plus abgewickelt, umgekehrt war es nur 1 Prozent. Das bezieht sich allerdings nur auf den Mobilfunkstandard UMTS, denn den schnellen Datenfunk LTE bietet O2 nicht direkt an.
Auch in dieser Kategorie zeigte sich, dass es noch Nachholbedarf in Zügen gibt. Hier fällt das surfen oftmals schwer, lange Ladezeiten und teilweise Ausfälle sind die Folge. Neben der mangelnden Netzabdeckung entlang der Bahnstrecken sind dafür auch die metallbedampften Scheiben moderner Wagons verantwortlich, die den Empfang der Mobiltelefone behindern. Bei der Netzabdeckung in der Fläche haben Telekom und Vodafone ganz klar die Nase vorn. Eine Alternative in Zügen kann WLAN sein, das jedoch nur in einigen Zügen angeboten wird. Zudem ist dieses nur in der ersten Klasse kostenfrei. In der zweiten Klasse müssen entsprechende Datenpakete gekauft werden, sofern die Nutzer nicht über eine Hotspot-Flatrate der Telekom verfügen.
Fazit: Die Telekom konnte sich mit der Note "Gut" (2,3) vor Vodafone (2,5) durchsetzen. Dahinter folgen O2 mit "befriedigend" (2,9), während E-Plus mit der gleichen Note (3,1) das Schlusslicht bildet. Allerdings lassen sich die beiden mit "gut" bewerteten Netze ihren Vorsprung auch teuer bezahlen, während O2 aktuell die günstigsten Tarife bietet. Wer also kaum außerhalb von Städten telefoniert und surft, und zudem auf hohe Geschwindigkeit bei Nutzung des Internets verzichtet, hier etliche Euros sparen.
Der vollständige Test lässt sich im aktuellen Test-Heft der Stiftung Warentest nachlesen, oder gegen Gebühr unter www.test.de abrufen.
Meinung des Autors: Wer (fast) überall schnell und zuverlässig telefonieren und surfen will, kommt kaum an der Telekom oder an Vodafone vorbei. Vor allem "auf dem platten Land" können E-Plus und O2 nicht mithalten. Doch alle Netze haben eines gemeinsam: wer im Zug Frust vermeiden will, sollte lieber ein Buch lesen als zu surfen.

Verglichen wurde die Qualität innerhalb und außerhalb von Städten sowie bei Zugfahrten. Die Stiftung Warentest hat dafür eine PKW-Tour von fast 4.000 km auf Autobahnen und Landstraßen durchgeführt, und ist mit dem Zug 3.400 km durch ganz Deutschland gefahren. Zudem wurden in insgesamt 10 Städten mobil kommuniziert, darunter Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und München. Dabei zeigte sich, dass Telefonate innerhalb von Städten in allen vier Netzen auf einem vergleichbar hohen Niveau möglich, wobei die Telekom die Nase jedoch leicht vorne hat. Außerhalb von Städten konnte sich Vodafone einen kleinen Vorsprung erarbeiten. Hier fallen die Anbieter E-Plus und O2 deutlich zurück, wie die nachfolgende Grafik zeigt. Diese Ergebnisse beziehen sich jedoch nur auf die Stabilität der Verbindung. Bei der Sprachqualität liegt die Telekom vorne, O2 schneidet hier am schlechtesten ab. In Zügen haben alle Netzbetreiber im Prinzip die gleichen Probleme. Rund ein Drittel aller Telefonate kam gar nicht zustande oder brach wegen Störungen und schlechter Sprachqualität ab.

Beim Surfen bietet die Telekom das schnellste Netz, und zwar ganz unabhängig vom aktuellen Standort. Der Seitenaufbau funktioniert in diesem Netz eindeutig am schnellsten, bei Vodafone muss etwas länger gewartet werden. Die beiden Konkurrenten E-Plus und O2, deren Netze mittlerweile übergreifend genutzt werden können, fallen hier deutlich ab. Dabei profitieren Kunden von O2 deutlicher von der Fusion als Kunden von E-Plus: 20 Prozent der Datenverbindungen von O2 wurden über das Netz von E-Plus abgewickelt, umgekehrt war es nur 1 Prozent. Das bezieht sich allerdings nur auf den Mobilfunkstandard UMTS, denn den schnellen Datenfunk LTE bietet O2 nicht direkt an.


Auch in dieser Kategorie zeigte sich, dass es noch Nachholbedarf in Zügen gibt. Hier fällt das surfen oftmals schwer, lange Ladezeiten und teilweise Ausfälle sind die Folge. Neben der mangelnden Netzabdeckung entlang der Bahnstrecken sind dafür auch die metallbedampften Scheiben moderner Wagons verantwortlich, die den Empfang der Mobiltelefone behindern. Bei der Netzabdeckung in der Fläche haben Telekom und Vodafone ganz klar die Nase vorn. Eine Alternative in Zügen kann WLAN sein, das jedoch nur in einigen Zügen angeboten wird. Zudem ist dieses nur in der ersten Klasse kostenfrei. In der zweiten Klasse müssen entsprechende Datenpakete gekauft werden, sofern die Nutzer nicht über eine Hotspot-Flatrate der Telekom verfügen.
Fazit: Die Telekom konnte sich mit der Note "Gut" (2,3) vor Vodafone (2,5) durchsetzen. Dahinter folgen O2 mit "befriedigend" (2,9), während E-Plus mit der gleichen Note (3,1) das Schlusslicht bildet. Allerdings lassen sich die beiden mit "gut" bewerteten Netze ihren Vorsprung auch teuer bezahlen, während O2 aktuell die günstigsten Tarife bietet. Wer also kaum außerhalb von Städten telefoniert und surft, und zudem auf hohe Geschwindigkeit bei Nutzung des Internets verzichtet, hier etliche Euros sparen.
Der vollständige Test lässt sich im aktuellen Test-Heft der Stiftung Warentest nachlesen, oder gegen Gebühr unter www.test.de abrufen.
(Bildquelle: comlab.ch / Stiftung Warentest)
Meinung des Autors: Wer (fast) überall schnell und zuverlässig telefonieren und surfen will, kommt kaum an der Telekom oder an Vodafone vorbei. Vor allem "auf dem platten Land" können E-Plus und O2 nicht mithalten. Doch alle Netze haben eines gemeinsam: wer im Zug Frust vermeiden will, sollte lieber ein Buch lesen als zu surfen.