26.01.2015, 13:18 Uhr:
Schritt für Schritt stellt die Deutsche Telekom das gesamte Telefonnetz auf IP-basierte Anschlüsse um, vielfach sogar gegen den ausdrücklichen Willen der Kunden. Nachfolgend bieten wir eine Übersicht über die Vorteile, aber auch über die Nachteile, die sich durch die neue Voice over IP (VoIP) Technologie ergeben
Aus unternehmerischer Sicht bietet die Umstellung auf VoIP zahlreiche Vorteile, weshalb die Telekom - je nach Quelle - bis Ende 2016 oder 2018 (fast) alle Festnetzanschlüsse auf die neue Technik umstellen will. Doch nicht nur die Telekom profitiert von der Umstellung, sondern auch deren Kunden, denn oftmals werden die neuen Anschlüsse günstiger. Einerseits hängt das mit der preiswerteren Technik zusammenhängt, andererseits wird grundsätzlich ein Tarifwechsel durchgeführt, weswegen in vielen Fällen teure Altverträge in preiswertere Neuverträge umgewandelt werden können. Außerdem sind diverse Leistungsmerkmale, die vorher nur gegen Zuzahlung oder aber gar nicht erhältlich waren, schon im jeweiligen Tarif enthalten. Hier jetzt eine Übersicht der Vorteile:
Die Übersicht der Vorteile ist also durchaus lang. Jedoch ist längst nicht alles Gold was glänzt, weshalb natürlich auch die Nachteile betrachtet werden sollen:
Sowohl die Liste der Vorteile, als auch die der Nachteile, sind möglicherweise nicht vollständig, bieten aber einen guten Überblick. Insgesamt betrachtet überwiegen die Vorteile, doch die Kostenseite und mancher Komfortnachteil dürfte den ein oder anderen Nutzer abschrecken. Langfristig werden sich die Kunden jedoch nicht gegen die Umstellung wehren können, denn die Telekom und auch andere Anbieter kündigen einfach die Altverträge fristgerecht und erzwingen damit den Wechsel zur neuen Technik.
Update, 14.02.2017, 13:07 Uhr: Einer der Nachteile des VoIP-Anschlusses der Telekom ist seit kurzem offenbar entfallen. Die Rede ist von "Rückruf bei Besetzt", der jetzt zumindest teilweise möglich ist. Sofern am angerufenen Anschluss gerade gesprochen wird, kommt eine Ansage mit der Frage, ob die Verbindung hergestellt werden soll, sobald dies möglich ist. Mit der Antwort "Ja" wird die Funktion gestartet - und es klappt einwandfrei, wie man vom alten Anschluss her gewohnt gewesen ist.
Meinung des Autors: Voice over IP - Fortschritt oder eher nervig? Wie ist eure Meinung zur neuen Technologie?
Schritt für Schritt stellt die Deutsche Telekom das gesamte Telefonnetz auf IP-basierte Anschlüsse um, vielfach sogar gegen den ausdrücklichen Willen der Kunden. Nachfolgend bieten wir eine Übersicht über die Vorteile, aber auch über die Nachteile, die sich durch die neue Voice over IP (VoIP) Technologie ergeben

Aus unternehmerischer Sicht bietet die Umstellung auf VoIP zahlreiche Vorteile, weshalb die Telekom - je nach Quelle - bis Ende 2016 oder 2018 (fast) alle Festnetzanschlüsse auf die neue Technik umstellen will. Doch nicht nur die Telekom profitiert von der Umstellung, sondern auch deren Kunden, denn oftmals werden die neuen Anschlüsse günstiger. Einerseits hängt das mit der preiswerteren Technik zusammenhängt, andererseits wird grundsätzlich ein Tarifwechsel durchgeführt, weswegen in vielen Fällen teure Altverträge in preiswertere Neuverträge umgewandelt werden können. Außerdem sind diverse Leistungsmerkmale, die vorher nur gegen Zuzahlung oder aber gar nicht erhältlich waren, schon im jeweiligen Tarif enthalten. Hier jetzt eine Übersicht der Vorteile:
- Günstigere Kosten durch neue Verträge
- 2 Leitungen, 3 bis 10 Rufnummern inklusive. Ein ISDN-Anschluss ist somit nicht mehr notwendig.
- Höhere Geschwindigkeiten beim Surfen, denn bei VoIP wird die bislang für das Festnetz reservierte Bandbreite freigegeben. Zudem können mehr Kunden schnelles DSL bekommen, denn die Entfernung von der jeweiligen Vermittlungsstelle kann durch die höhere Signalstärke anwachsen.
- Bessere Sprachqualität dank HD-Voice auf Basis des Codecs G.722, sofern alle Endgeräte der beteiligten Gesprächspartner (Telefone und Router) diese Technik unterstützen
- Weniger Geräte durch Entfall der bisher benötigten Hardware wie Splitter und/oder ISDN-NTBA.
- Fernkonfiguration des eigenen Telefonanschlusses über das Kundencenter (via PC und Browser) oder eine App auf dem Smartphone. Rufumleitungen lassen sich auf diese Weise komfortabel aus der Ferne ein- und ausschalten.
- Größerer Bedienkomfort des Anrufbeantworters (AB) im Netz (SprachBox Pro, bisher T-Net-Box genannt). Über eine App können Nachrichten direkt abgehört werden, ohne dass erst der AB angerufen und eine PIN eingegeben werden muss. Darüber lässt sich zudem direkt erkennen, wer eine Nachricht hinterlassen hat.
- Per entsprechender App (HomeTalk) können Festnetz-Gespräche im heimischen WLAN auch per Smartphone geführt werden.
- Über SmartHome kann sich eine Haussteuerung diverser Geräte wie Beleuchtung, Entertainment, Klimaanlage oder Rauchmeldern eingerichtet, gesteuert und kontrolliert werden
Die Übersicht der Vorteile ist also durchaus lang. Jedoch ist längst nicht alles Gold was glänzt, weshalb natürlich auch die Nachteile betrachtet werden sollen:
- Vielfach ist neue und teure Hardware notwendig, denn etliche ältere Router unterstützen VoIP nicht. Um die Komfortmerkmale, darunter die verbesserte Sprachqualität, nutzen zu können, müssen zudem neue Telefone angeschafft werden.
- Ohne die entsprechenden Endgeräte und/oder HD Voice kann die Sprachqualität unter Umständen schlechter sein als bisher. Vor allem dann, wenn zeitgleich mit extrem hoher Geschwindigkeit Daten heruntergeladen werden und der verwendete Router dabei intern nicht einen Teil der Bandbreite für die Internet-Telefonie blockt.
- Die bisherige T-Net-Box wird deaktiviert und durch die SprachBox ersetzt. Sämtliche Einstellungen, also beispielsweise der aufgesprochene Text oder die Benachrichtigungsfunktion, müssen vollständig neu eingerichtet werden.
- Schnurgebundene Telefone ohne eigene Stromversorgung konnten am analogen oder digitalen Festnetzanschluss auch bei Stromausfall betrieben werden. Diese Möglichkeit entfällt bei VoIP vollständig.
- Längere Pause bis zum Rufaufbau, da nach jeder Eingabe einer Zahl abgewartet wird, ob noch eine weitere Ziffer eingegeben wird. Dies kann durch die Eingabe von # am Ende der Rufnummer aber beschleunigt werden.
- <s>Die Komfortfunktion "Rückruf bei Besetzt" wird bei VoIP nicht mehr unterstützt und angeboten.</s>
- Die Ortsvorwahl wird bei VoIP nur "virtuell" zugewiesen. Bei Notrufen bei Polizei (110) und Feuerwehr (112) muss deshalb unbedingt der genaue Standort angegeben werden, denn eventuell wird nicht automatisch mit der nächstgelegenen Zentrale verbunden.
- Um telefonisch erreichbar zu sein, muss der Router eingeschaltet sein. Wer bislang den Router zu bestimmten Zeiten ausgeschaltet hat, um zum Beispiel Strom zu sparen oder die Strahlung innerhalb von Wohnung/Haus/Geschäft zu verringern, muss in Zukunft darauf verzichten.
- Die Verwendung bestimmter Hardware funktioniert unter Umständen nicht mehr so problemlos wie bisher. Davon können Faxgeräte (vor allem mit dem Standard G4), EC-Cash-Terminals, Notrufgeräte und andere Geräte betroffen sein. Bei Problemen hilft oftmals nur teilweise neue Hardware.
- Die oben aufgeführten Apps der Telekom gibt es ausschließlich für Android sowie iOS von Apple. Nutzer von Windows Phone, BlackBerry und anderen mobilen Betriebssystemen müssen auf den Komfort verzichten
Sowohl die Liste der Vorteile, als auch die der Nachteile, sind möglicherweise nicht vollständig, bieten aber einen guten Überblick. Insgesamt betrachtet überwiegen die Vorteile, doch die Kostenseite und mancher Komfortnachteil dürfte den ein oder anderen Nutzer abschrecken. Langfristig werden sich die Kunden jedoch nicht gegen die Umstellung wehren können, denn die Telekom und auch andere Anbieter kündigen einfach die Altverträge fristgerecht und erzwingen damit den Wechsel zur neuen Technik.
Update, 14.02.2017, 13:07 Uhr: Einer der Nachteile des VoIP-Anschlusses der Telekom ist seit kurzem offenbar entfallen. Die Rede ist von "Rückruf bei Besetzt", der jetzt zumindest teilweise möglich ist. Sofern am angerufenen Anschluss gerade gesprochen wird, kommt eine Ansage mit der Frage, ob die Verbindung hergestellt werden soll, sobald dies möglich ist. Mit der Antwort "Ja" wird die Funktion gestartet - und es klappt einwandfrei, wie man vom alten Anschluss her gewohnt gewesen ist.
Meinung des Autors: Voice over IP - Fortschritt oder eher nervig? Wie ist eure Meinung zur neuen Technologie?
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